Nocturne, 2008
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Die magische Anziehungskraft des Mondes wird in Märchen, Brauchtum, Aberglaube und auch in der Kunst immer wieder belegt. Obwohl die Wissenschaft inzwischen das Geheimnis des Mondes weitgehend gelüftet hat, fasziniert er weiterhin viele Menschen.
Auch mich beeindruckt er stark, ob nun durch sein ständiges Werden und Vergehen, sein wechselhaften Licht , seine Schönheit oder eben auch als Symbol für Entferntes, Unerreichbares oder für Inspiration, Seele, Romantik, etc, etc. Dabei hat der Mond für mich auch etwas mit Präsenz, Identität und Authentizität zu tun. Außerdem wird eine Verwandtschaft mit der versunkenen Kathedrale spürbar .
Diese große, weit ausholende Symbolkraft des Mondes fasziniert mich immer wieder auch beim Malen. Wenn dann eine Monddiebin den Mond leicht, tänzerisch und heiter davon trägt, ist das eben auch nur ein symbolhaftes Bild, das für jeden etwas anderes bedeuten kann. Dass man in Wirklichkeit nicht den Mond vom Himmel holen kann, ist ja klar. „Mondfänger“ war in den Mondgeschichten sogar ein Ausdruck für Dummkopf !
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Die Monddiebin , 2008
(s. auch zur Entstehung der Monddiebin Geschichte 2 in Hommages )
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Die Monddiebin hat auch mit dem Clown in Henry Millers Geschichte „Das Lächeln am Fuße der Leiter“ zu tun . Dieser sitzt immer wieder unten an einer Leiter, die er an den Mond gelehnt hat. Die Monddiebin erinnert mich außerdem an Fellinis Film „Die Stimme des Mondes“, in dem jemand den Mond fragen will, wozu er auf der Welt ist und der damit endet, dass wir wohl eine Antwort hören könnten, wenn wir alle nur ein bisschen weniger Lärm machen würden:
Und ich glaube trotzdem, wenn es nur ein bisschen leiser wäre, wenn wir alle ein bisschen leiser wären…dann könnten wir vielleicht noch etwas verstehen!
(aus: Fellini Die Stimme des Mondes, S.101,Diogenes Verlag, 1990)
Wegen der negativen Assoziationen, die die kleine Monddiebin als naive Mondfängerin auslösen könnte, überlegte ich, ob ich meine Monddiebin überhaupt auf meiner Ausstellung Licht, Farbe, Klang zeigen kann und war dann sehr überrascht, als so viele Besucher das Bild kaufen wollten, dass ich mich für über 15 Drucke davon entschieden habe, die alle schon längst ihren Besitzer gefunden haben.. Es mag ein Zeichen dafür sein, dass uns der Mond immer noch in seinen Bann zieht…
P.S. Auf meiner flickr-Seite kann man eine neue,weitere Monddiebin (2010) von mir sehen.
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Der Mond, digitale Bearbeitung, 2010
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… auch die Monddiebin wird ihre geheimen nächtlichen Ausflüge wohl planen müssen, oder? Vielleicht will sie einfach auch nur wissen, wann er denn wieder möglich ist, so ein Tanz mit dem Mond … Nun liebe Monddiebin auch dafür gibt es in den gegenwärtigen »modernen Zeiten« eine App – und diesem Mondkalender kann ich entnehmen, dass Du am 23. diesen Monats wieder ein Rendezvous hast, denn es ist dann Vollmond.
Werde ich Dich treffen?
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Ja, warum nicht?
Der Mond hat uns für den 23.10. grünes Licht gegeben!
Also dann gegen 21 Uhr direkt unter dem Mond??
Du bist ganz bestimmt schwindelfrei?
Sollte der Himmel bedeckt sein, muss das Treffen leider ausfallen!
Oder…kennst Du eine App (?), die den Mond auch dann orten und vielleicht noch die Wolken wegschieben kann??
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Ja, direkt unter dem Mond neben der großen Wassertonne. Nein, keine App – ein schlichter Kescher tut es auch …
dem Mond
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Hallo, sind Sie Deutscher?
Ich verstehe nicht, alle Deutschen, ich bin mit dem Google-Übersetzer.
Aber es ist seine Gemälde, die mir so viel Freude, ich habe ein großes Bedürfnis, ihre Sprache sprechen zu spüren.
Ihre Farben sind rührend.
Es hat so viel Seele in ihnen, sie fast fühlen Sie.
Herzlichen Glückwunsch, Ihre Arbeit schön.
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Liebe Priscila,
herzlichen Dank für diese netten Worte!!!
Ich erinnere mich gut, wir kennen uns von flickr!
Ja, ich bin Deutsche, spreche aber auch Französisch und Englisch.
Thanks for the lovely comment! Merci pour ce com gentil!!! Petra
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