In der Warteschlange für die Kunst

Das hat wohl jeder Museumsbesucher schon einmal erlebt: Er befindet sich vor dem Einlass stundenlang in einer riesigen Schlange. Immer wieder geht es zügig vorwärts, was Hoffnung macht, bald in die Ausstellung zu gelangen, aber dann tut sich lange Zeit nichts mehr… Zum ersten Mal traf es mich 2004 bei der MoMA Ausstellung der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Ich wartete 8 Stunden, bis ich schließlich die hochkarätigen Bilder zu Gesicht bekam!

(aus meiner Skizze „Warten“, 2011)

Natürlich wollte ich das lange Warten künftig vermeiden. Aber wie? Gruppen und Besucher mit VIPKarten oder Onlinetickets hatten durch einen anderen Eingang Vortritt, so dass es von ihrer jeweiligen Anzahl abhing, ob oder wie es in unserer Schlange weiter ging. Onlinetickets waren also die Lösung für mich! Mit ihnen kam ich dann jahrelang an allen Schlangen vorbei direkt vor die Kunstwerke!  Manchmal gelangte ich  damit allerdings nur in die Vorhallen des Museums , um mich dort in eine neue Schlange einzureihen! Allerdings nur für 1 bis 2 Stunden bis zum Ziel …

(aus meiner Skizze „Warten“, 2011)

Und nun : “Die Gesichter der Renaissance” im Bode Museum in Berlin. ( Morgen, am 20. November, endet diese Ausstellung). Die Online Karten waren erstaunlich früh ausverkauft!  Aber es war alles bestens durchgeplant: Jede Eintrittskarte hatte eine Nummer. So war es möglich, an einem Bildschirm oder sogar im Internet abzulesen, wann man an der Reihe war. Sogar eine SMS mit dem eigenen Zeitfenster konnte man auf seinem Handy erhalten! Wir hatten jedoch Pech. In der Woche, in der wir’s probierten, ging das alles wegen eines Defekts schief ! Also warteten wir aus ähnlichen Gründen wie bei der MoMA Ausstellung sogar über zehn  Stunden, von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr 20 ! Gott sei Dank gab es jedoch genug Möglichkeiten, die Wartezeit durchzuhalten, nachdem man erst einmal eine Eintrittskarte erstanden hatte … von der Besichtigung der anderen Ausstellungen des Hauses , über das Café und den Museumsshop bis zur Sitzgelegenheit und Lektüre im Vorraum … unsere Eintrittsnummern ersparten uns das Schlangestehen.

( aus meiner Skizze „Warten“ , Mischtechnik, 2011)

Das Warten wird sich wohl auch weiterhin nicht ganz vermeiden lassen … Pannen passieren eben … Ich werde für einen solchen Fall jetzt vorsichtshalber eine Lektüre oder sogar ein Spiel einstecken! Und wenn ich dann wieder in einer Schlange lange warten muss , werde ich immer mal denken: „Nie wieder!“ Doch bereits vor den Bildern ist das alles vergessen und auf die Dauer bleibt vor allem die Begeisterung für eine wunderbare Ausstellung, für herrliche Bilder, die man sonst nicht gesehen hätte!  Trotz einiger Müdigkeit begeisterte mich die Renaissance Ausstellung total und die “Dame mit dem Hermelin”, wegen der so viele gekommen waren, ging mir tagelang nicht aus dem Sinn! Das Warten hatte sich eben doch wieder gelohnt!

P.S. Eine interessante Besprechung über die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ kann man hier auf wordpress lesen. khnemo hat die Dame mit dem Hermelin in 3D bearbeitet.

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