Heute möchte ich euch noch einmal ins Reich der Musik entführen. Es geht um eine Bildserie von 5 Bildern aus dem Jahr 2007. Und wieder ist es ein Musikstück von Franz Schubert, das mich inspiriert hat. Aber damals so ganz anders !
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Once again I’d like to accompany you into the realm of music with a series of 5 paintings from 2007. And once again it’s a composition by Franz Schubert, that inspired me. But then so differently:
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Heute mute ich euch was zu…Nehmt es bitte als Kompliment! Ich denke, es lohnt sich dabei zu bleiben!
Es handelt sich um „Der Tod und das Mädchen“, Streichquartett Nr 14 d-moll von Franz Schubert. Davon habe ich versucht, den 2. Teil (Andante con moto) zu malen. Der besteht wiederum aus dem 1. Teil (Grundthema A) und 4 Variationen, die sich in Stimmung und Dynamik stark unterscheiden. Dieses Andante habe ich in 5 Bildern bearbeitet:
(Mit einem Klick auf die folgenden Bilder seht ihr alles größer und schöner auf Schwarz)
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Today you’ll need some time and efforts here. But take it rather as a compliment, please! It’s worth the work!
It deals with „The Death and the Maiden“, the 14th violin quartet by Franz Schubert.
I tried to paint the 2nd part of it (Andante con moto in 5 paintings, for it consists of its basic theme A and its 4 variations, which differ strongly in mood and dynamics.
(With a click on the following paintings you can see everything bigger and more beautiful on black)
(je 30x40cm, Mischtechnik auf Papier / mixed media on paper)
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Grundstruktur
- A : aa bc bc
Sie wird bis zum Ende beibehalten und wiederholt sich nun in 4 Variationen. Seht Ihr das Gemeinsame in all diesen Bildern und die Unterschiede?
Wenn Ihr euch alle Bilder anschaut, findet ihr unten die 1.Melodie (a) wieder, in der Mitte die 2.(b) und c im (oft linken) oberen Bereich, ebenfalls in 4 Variationen. Und es entwickelt sich eine Geschichte, die ins Licht führt.
The basic structure
1. A: a a b c b c
It is repeated in 4 variations (A1, A2, A3, A4) afterwards. Can you see what is common in all the paintings and what’s different?
Looking at each painting you can discover the first tune below, the second in the middle and the 3rd on top mostly on the left. And a story develops that leads to the light.
(digitale Bearbeitung 2010 und 2016)
Hier könnt Ihr es euch anhören :
(digitale Bearbeitung, 2016)
P.S. Schaut doch mal den Gedankenaustausch in den Kommentaren 5 und 7 von Random Randomsen und meine Antwort in Kommentar 6 an, wenn ihr noch ein bisschen weiter ins Thema eintauchen wollt!
Cool. Ich finde es total stark, Musik in Bilder umzusetzen. Es soll ja Leute geben, die Musik nicht nur hören, sondern auch sehen können, aber das so schön aufzumalen – Wahnsinn. Die Führung in das Licht gefällt mir am besten.
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Liebe Belana, und es gibt auch genug Leute, die gar nichts damit anfangen und keine Verbindung sehen können…ja, es sogar geringschätzen und belächeln.
Umso schöner ist es für mich, solch ein begeistertes Echo von dir zu bekommen! Hab herzlichen Dank dafür!
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Wunderschön und inspirierend! Ich finde deine Arbeiten wirklich zauberhaft
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Sie spricht eine sehr intensive Sprache. Herzlichen Gruß aus Wien!
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Das sind ja gleich 2 herrliche Komplimente! Herzlichen Dank dafür :)
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Vielen Dank für diese Einladung zu einer höchst abenteuerlichen Reise.
Okay. Kleiner Versuch, in Worten einige Eindrücke auszudrücken (ohne sie zu zerquatschen). :)
Bei der originalen Bildersequenz für mich am auffallendsten ist der wiederkehrende Gegensatz ‚relative Statik/Begrenzung‘ und ‚Auflösung/Bewegung‘. Das hängt wohl mit den Variationen zusammen, bei denen das Thema mal klarer erkennbar ist und dann wieder eher nebulös erscheint. Darin sehe ich ein Grundthema des Lebens. Etwas manifestiert sich und benötigt Festigkeit und Begrenzung, um lebensfähig zu sein. Aber es darf nicht erstarren – es muss sich (zumindest teilweise) auflösen und neu definieren, damit es lebendig bleibt. A zeigt am deutlichsten abgegrenzte Formen – bezeichnenderweise geht die auffallendste Bewegung genau von diesen Begrenzungen aus (Aufbruch). A1 – Diese Bewegung wird begrüßt. Die Formen stark in Auflösung begriffen. Deutliche Bewegung mit lichtvoll-feurigen Farben. A2 Erinnert an einen Versuch, die ursprünglichen Formen wieder herzustellen. Das gelingt nicht, weil die Auflösung zu weit fortgeschritten ist. Zweifel haben darüber hinaus auch die feurige Energie zum Erlöschen gebracht. Selbst das Licht ist nicht mehr als ein Halbdunkel. A3 zeigt Entschlossenheit. Elemente von A und A1 sollen vereint werden. Aber es ist eine aufstampfende Entschlossenheit. Faszinierend – aber nicht ausgewogen. A4 schließlich eine Entschlossenheit, die auf innerer Kraft beruht. Farben und Formen finden eine natürliche Ausgeglichenheit – neue Möglichkeiten manifestieren sich.
Überraschend für mich ist, dass in der letzten (symmetrischen) digitalen Bearbeitung die Bewegung (zumindest für mein Empfinden) eher als ein Fließen von oben nach unten erscheint (während ich sie in der originalen Sequenz als von unten nach oben verlaufend wahrnehme). Vielleicht ein abrundender Nachgedanke. Sich im Kreislauf des Lebens nicht zu sehr von ‚oben‘ und ‚unten‘ verwirren lassen. ;)
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Das ist wirklich wieder eine großartige Interpretation von dir, regelrecht ein Essai zu meinen Bildern…
Dabei gefällt mir deine Analyse sehr, weil du Worte wie Aufbruch, Auflösung und Entschlossenheit in Bezug zum Leben nennst und nicht vom Tod, um den es hier ja geht, redest.Das ist hier keine Verdrängung für mich, sondern mir kommt da das Wort „Weiterleben“ statt „Tod“, so wie wir ja umgekehrt Wörter wie Absterben im Leben haben…Leben und Tod verbunden. Schuberts Musik drückt das für mich so aus…
Und du sprichst das alles sehr gelassen aus und lässt die Emotionen bei einem so emotionsgeladenen Thema draußen, was hier wohltuend ist!
Ja, „oben“ und „unten“ sind für mich sehr relativ, allein schon, weil die Erde sich dreht und wir uns (und der Himmel ?) letzten Endes mit ihr ;) .Ein Bild mal andersrum zu betrachten und es einfach so „stehen“ zu lassen, finde ich sehr interessant! Das geschah also in voller Absicht! Schön, dass du das bemerkt hast!
„Sich im Kreislauf des Lebens nicht zu sehr von ‘oben’ und ‘unten’ verwirren lassen.“ finde ich sehr schön ausgedrückt, weil im Kreis(lauf) das oben und unten kaum zählen.😉
Also ein großes, großes Dankeschön !!! :)
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Herzlichen Dank für diese feine Rückmeldung. Es ist richtig. Weder den Tod noch die großen Emotionen habe ich ins Spiel gebracht. Und zwar vor allem deshalb, weil Musik und Bilder auf einen größeren Zusammenhang weisen. Auf eine höhere Ordnung, der man sich (nicht ohne Schmerz, nicht ohne Zweifel) letztlich hingibt, im Vertrauen darauf, dass, in einem größeren Zusammenhang gesehen, in Ordnung ist, was geschieht.
Das schwingt für mich in der Symmetrie der letzten Bearbeitung mit. Dass letztlich eben alles ausgewogen ist…
Eine schöne und lehrreiche Reise – nochmals danke dafür. :)
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:) !
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Herzlichen Dank für dieses großartige Feedback! Deine Sprachbegabung bringt wieder alles auf den Punkt ! ;) Und was für einen!
Ist es okay für dich, wenn ich im Text meines Beitrags auf deine beiden Kommentare hinweise und dich mit diesem Artikel verlinke?
In Freiheit! :)
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Vielen Dank. Wenn es für dich so stimmig ist, darfst du dir diese Freiheit gerne nehmen. :)
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