(Das kleine Mädchen, Detail 1 zum unteren Bild, Acryl und Ölkreiden, 30x40cm auf Malkarton)
Das Prosagedicht „Das kleine Mädchen“ der Autorin und Dichterin Sylvia Kling gefiel mir so sehr, dass ich ihr vorschlug, ein Bild dazu zu malen. Nun freue ich mich über unser 2. gemeinsames Projekt.
Das kleine Mädchen
Sie begegnete mir
an einem schwülen Tag,
ich wollte spazieren gehen
Da konnte ich sie
mit windtanzenden Zöpfen
unter einem
Hortensienbusch erspähen
Ein krasser Kontrast,
dieses kleine Mädchen
in zerlumptem Grau
Vergessen
unter blumig leuchtendem
Ozeanblau
Sie folgte mir still mit hungrigen Augen,
ich lächelte deutsch ihr zu
Unbeweglich starrte sie vor sich hin,
eine Hand am zerfledderten Schuh
Ich lief wenige Schritte weiter,
meine Gedanken das
Mädchen noch sahen
Ihre Augen reihten sich
in meinem Herzen auf,
wie eine Perlenbahn
Ich lief eilig zurück,
um das Mädchen zu fragen,
wie ich ihr helfen kann
Da stand die Hortensie
einsam strahlend,
meine Achtsamkeit
war zu spät dran.
(Veröffentlicht im Lyrikband „AusGeatmet“ von Sylvia Kling, – Oktober 2015)
(Das kleine Mädchen, Acryl und Ölkreiden, 30x40cm auf Malkarton, 2016)
Mit ihrer weit gefächerten Thematik spricht die vielseitige Künstlerin viele Menschen an. Ihre Inspirationsquellen findet sie im Leben allgemein und in ihrem ganz persönlichen Leben, in gesellschaftlichen und menschlichen Problemen und in der Natur. Mit ihrer Leidenschaft und großen Sensibilität, ihrer Lebensfreude und ihren Zweifeln erreicht sie die Menschen. Mit ihren Sinnfragen und ihrer Begeisterung für Worte kann sie ihre Leser tief berühren.
Auf ihrer sehr informativen Seite Über meine Person bei WordPress schreibt Sylvia Kling :
„Als bekennende Humanistin und Pazifistin sind meine Texte u.a. diesen Themenbereichen inhaltlich angelehnt. Auf Grund des aktuellen Zeitgeschehens schreibe ich inzwischen verstärkt gesellschaftlich-satirische Texte, die teilweise in überspitzter Form mein Anliegen erfüllen sollen, die Menschen zum Nachdenken zu animieren.“
Die intensive, schillernde Farbigkeit und der Klang ihrer Gedichte erzeugen starke Resonanz. Dabei liegt ihr in ihrem Leben wie in ihrer Kunst ihre Authenzität sehr am Herzen.
„Ihr vielseitiges Talent stellte sie mit Musizieren, Singen, Pantomime und Theater unter Beweis. Ihre Leidenschaft ist doch die Lyrik geblieben, in der die bekennende Humanistin und Pazifistin sich in vielfältiger Form mit ihren Worten an der Gesellschaft reibt, das Leben entdeckt und die Natur bewundert.“(AH -Entertainment präsentiert, Dresden, neues Programm, Herbst 2016)
„Das Ziel ihres Schreibens zielt tabulos auf gesellschaftliche bzw. soziale Missstände ebenso, wie auf die Phasen des Lebens, der Armut, der Krankheit und dem Tod. Das Credo ihrer Arbeiten besteht in der Suche nach realistischen Idealen, die um Fragen nach Sinn und Liebe zu einem breitbandigen Spektrum komplettiert werden.“ (ibid.)
Zur Zeit gibt es für sie viel zu tun: die Vorbereitung für die szenisch-musikalische Lesung „AusgeKlingT“mit dem Dresdner Künstler HC Schmidt und die Korrektur und die Veröffentlichung ihrer Gedichtbände „BruchStücke“ I und II.
P.S. Hier findest du unser erstes Projekt.
Hier bei wordpress habe ich auch bei Sylvia Klings Projekt Gegen das Vergessen teilgenommen.
P.S. Es gibt den ersten Nachklang im nächsten Artkel.
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Ragged Grey and Ocean Blue
I’ve been so fond of the poem „The Little Girl“ by the author and poet Sylvia Kling that I suggested creating a painting for it. So I’m glad to present our second project:
The little girl
I met her
on a muggy day
I wanted to go on a walk
So I could see her below a
hydrangea bush
with her plaits dancing in the wind.
A striking contrast,
this little girl
in ragged grey
Forgotten below an ocean blue
shining like a flower
She followed me silently
with her hungry eyes,
I smiled at her
in my German way
She stared in front of her, motionless
her hand at her torn shoes
I went on some steps
still seeing the girl in my thoughts
Her eyes
in my heart
like pearls in a row
I hurried back
to ask her
how I could help her
There was the hydrangea
shining in loneliness
it was too late
for my care
(Published in „Ausgeatmet“, 2015, translated by myself for this project)
Summary :
The multi-talented, sensitive and passionate artist Sylvia Kling is inspired by her personal life and life in general, by nature and more and more by society with its urgent problems. On her page About my person (wordpress) Sylvia Kling calls herself a humanist and pacifist. Poetry has remained her main passion inspite of her talents in singing, reciting, pantomime and theatre. The choice of words and rhythm, the sound of her language and the colours she implies create a deep resonance.
Here you can find our first project.
Here I’ve also taken part in Sylvia Kling’s project „Against Forgetting“
P.S. There’s the first echo of this article in the next one.
Liebe Petra,
Du weißt ja, wie sehr ich berührt bin. Doch ich möchte es „offiziell“ gern wiederholen:
Deine Bilder zu diesem Gedicht übertreffen alle meine Vorstellungen. Ja, meine WortKräfte sind offenbar begrenzt, denn sie genügen nicht, meine Begeisterung für diese ausdrucksstarken Bilder auszudrücken! Diese Farben (ozeanblau), diese Wahrhaftigkeit in diesen Bildern, diese Details (Schuh und vieles mehr), diese Sensibilität, die Präsenz. Auch die Liebe, die darin steckt.
Auch danke ich Dir von ganzem Herzen für die Worte zu meinen Arbeiten, zu mir als Person. Was könnte ich noch für Worte „gebären“, um Dir zu danken?
Ich umarme Dich, dankbar, berührt und ganz in mir versunken,
Sylvia
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Liebe Sylvia,
du beschenkst mich reich mit deinem wunderbaren Kommentar! Es tut mir sehr gut, was du in meinem Bild alles entdeckst! Ja, es hat mich einige Mühe und Zweifel gekostet. Zumal ich ja sonst viel abstrakter male und es mich hier ganz ins Konkrete zog! Mit deinem berührenden Gedicht hast du mir auch wieder die Türen dazu geöffnet! Ich freue mich sehr über unser Projekt! Auch ich breite meine Arme bis in die Ferne zu dir aus ;), Petra
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Hat dies auf Sylvia Kling – Literatur rebloggt und kommentierte:
Die Malerin Petra Pawlofsky hat mich mit ihren Bildern zu meinem Gedicht „DAS KLEINE MÄDCHEN“ so berührt, dass ich Euch ihren Beitrag nicht vorenthalten möchte.
Ich danke Petra von ganzem Herzen, auch für ihre Worte zu meinen Arbeiten. Manchmal glaube ich tatsächlich, ein schlichtes „Danke“ reicht nicht.
Bitte bewundert mit mir gemeinsam diese zwei Bilder, die für mich mehr als „Bilder“ sind, denn dort ist das Leben, greifbar, mit viel Energie, doch auch zart und gefühlvoll.
Heute ist im privaten Bereich ein denkwürdiger Tag für mich, der viele Emotionen hervorruft. So ist es heute ein besonderes Geschenk für mich.
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Und noch einmal ein herzliches Dankeschön für dieses schöne Kompliment! So langsam läuft das Ozeanblau meiner Bilder in Wangenrot über :)!
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:-)
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Vielen lieben Dank an euch – Petra & Sylvia!
Ich bin tief berührt…gleichermaßen von Bild & Gedicht.
Danke & Herzensgrüße,
Birgit
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Wie schön, das von dir zu hören, liebe Birgit! Herzlichen Dank! Ganz bestimmt auch im Namen von Sylvia!
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Passen wunderbar zusammen: Gedicht und Bilder. Sie gehen ans Herz.
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Ganz herzlichen Dank für diese nette Rückmeldung!
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Hat dies auf Havelblogger rebloggt.
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Was für ein wunderbares Projekt. Eine Sternstunde. :) Ein Domino-Effekt des seelischen Ausdrucks. Eine Idee. Ein Gedanke. Nebelhaft. Grau. Oder blau? Graublau? Grau und blau. Blau und grau. Das Schemenhafte nimmt nach und nach Gestalt an. In bewegt-bewegenden Worten.
Und, siehe! Eine Menschenseele ist bewegt. In Worte geformte Bilder lösen neue Bilder aus – und was zunächst nur dem inneren Auge sichtbar war, nimmt nun ganz konkret Farbe und Form an. Was aus dem Numinosen wortgeboren war, erlebt eine bildhafte re-naissance. :)
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:) Nun möchte ich doch mal gleich auf deine Sternresonanz antworten! Hab herzlichen Dank dafür! Es freut mich so sehr, dass dieses Projekt so gut rüber kommt und berührt! Ja, es war eine besondere Herausforderung für mich, weil ich das Bedürfnis zu einem Gedicht zu malen, so noch nicht gespürt hatte! Und der Prozess, den du beschreibst, fand ja dann auch statt!
Und nun schalte ich erst mal den Computer aus! Mir schwirrt schon der Kopf! Der Kommentar zu deinem Artikel muss noch etwas warten… ;)
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:)
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What a wonderful composition! Es fasziniert mich immer wieder, wenn Bild und Text so gut zusammenpassen und wirklich eine Einheit bilden. Wennmans nicht weiß, kann man kaum erahnen, was davon zuerst entstanden ist.
Und dann noch die gekonnte Übersetzung ins Englische. Gedichte in eine andere Sprache zu übersetzen ist nicht leicht. Ich habe selbst mal einen Versuch unternommen. (und habe es eigentlich nur deshalb ein einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis erzielt, weil ichs von meiner in England lebenden Tochter korrigieren ließ. :-) )
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…Au wei, nun habe ich tatsächlich zum ersten Mal gewagt, den Kommentar zu korrigieren und merke jetzt erst , dass das Zusammenschreiben von nurmalich ein Stilmittel ist!? Rückgängig geht nicht, weil ich die Stellen nicht mehr weiß. Sorry!
Herzlichen Dank für das nette Feedback! Bei der Übersetzung des Gedichtes habe ich nicht den Anspruch, dem poetischen Charakter zu genügen, aber es kommt ja auch sehr auf das Gedicht an und dieses mit seinen kurzen Passagen fiel mir leicht…
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no problem.
Ich verbessere auch manchmal Kommentare, wenn ich offensichtliche Fehler entdecke. Wenn ich was zusammen schreibe ist das eigentlich kein Stilmittel, sondern es liegt oft daran, dass ich die Leertaste nicht immer stark genug drücke, wenn ich schnell einen Kommentar zusammenschreibe. MAnchmal entdecke ich diese Fehler selbst – aber halt oft genug erst wenn der Text schon unterwegs ist.
Also wirklich kein, gar kein Problem! :-)
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Na, dann ist’s ja gut! :) „nurmalich“ lässt an ein Stilmittel denken… sonst hab ich’s mir genau so gedacht. Kenne ich nämlich auch…
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Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
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