Heute im Fokus: Das Format*

(Ich füge diesen Beitrag dem Projekt „Aus meinem Atelier“ unter Eigene Projekte zu /I add this post to the project From my studio in  My own projects)

Summary below

Das Format?  Das Bildformat bleibt oft ganz unbemerkt.  Oder habt Ihr Euch schon mal Gedanken darüber gemacht?   😉 :

(Aus der Reihe: Es nimmt Form an 2017, in progress)

Welches Bildformat spricht Euch hier besonders an?

Und wenn Ihr eine Auswahl getroffen habt, warum wohl diese?

Früher habe ich das Format ganz spontan gewählt, bis mir klar wurde, dass ich eine lange Zeit fast ausschließlich auf Hochformaten und später vor allem auf Querformaten gemalt habe. Quadrate sind dagegen bei meiner Malerei immer eine Ausnahme geblieben.

Warum nur?

Federleicht 1b horizotal web 2017 Das Querformat entspricht am ehesten dem natürlichen Blickfeld und ist so sehr beliebt, z.B. bei Landschaften. Dabei unterstreicht es die horizontalen Linien und betont die Weite. Es strahlt oft Ruhe, Bodenständigkeit und Geborgenheit aus. Wie beim Lesen lenkt es den Blick des Betrachters oft von links nach rechts. Es kann auch nicht nur eine waagerechte Richtung vorgeben  sondern diagonal in die Höhe weisen, was dem Ganzen dann mehr Dynamik verleiht.Format 03

Das Hochformat
setzt den Akzent auf Größe und Stärke. Es wird oft für Portraits, Bäume und hohe Gebäude gewählt. Durch seine Betonung von Höhe und Tiefe ist es spannungsgeladener als das Querformat . Je schmaler dieses zweite Hauptformat gewählt wird, desto mehr Höhe und um so weniger Bodenständigkeit und Sicherheit  strahlt es aus.

 

 

Federleicht 1c Quadrat web 2017

 

Das Quadrat ist das dritte Hauptformat und  wirkt mit seinen gleichen Seiten harmonisch und ruhig, manchmal sogar langweilig. Allein durch sein Format bietet es ja nicht so viele Kontraste. Es lenkt den Blick eher zur Mitte. Ich habe es vor allem benutzt um Bilder zu schaffen, die von allen Seiten angesehen und gehängt werden können.


(Aus der digitalen Reihe „Federleicht“)

So könnt Ihr die Antwort auf die Frage: Warum nur habe ich erst Hochformate gewählt, dann Querformate, selbst beantworten, oder? :

Wenn ich eine Zeit lang  spontan zu Hochformaten griff,  lebte ich vor allem mit inneren Bildern, die nach oben strebten. Inzwischen sind es eher Weite und mehr Bodenständigkeit, die mich das Querformat wählen lassen. Und meist wird der Blick in meinen Bildern diagonal nach oben gelenkt. Meine Bilder sind außerdem zu dynamisch für ein Quadratformat. So fällt meine Wahl  sehr selten darauf.

 

Summary

In the centre of interest today: The format

Just have a look at the images above. Does a format have a special appeal on you? We distinguish 3 main formats:  the horizontal, vertical, square formats. We don’t think much about them, but their effect is quite special. The horizontal or landscape format stresses the horizontal line and movement. It lends stability, calm and extension to an image. The vertical format, however, lends size, height and power. It isn’t as stable as the horizontal fotmat. With its equal length the square format shows harmony, calm, even perfection, but sometimesit might be boring.

As I preferred the vertical format to the square one, and  later it has been the horizontal format I chose, I believe that the choice of a format might reveal something about the personality, the state and the aim of the artist.

 

19 Antworten auf “Heute im Fokus: Das Format*”

  1. Mich spricht das Querformat mehr an, das mittlere. Ich kann nicht genau beschreiben warum aber vllt liegt es daran, dass es für mich wie ein Landschaftsbild aussieht, wie die Berge und es zeigt dadurch einfach mehr weite. Sehr schönes Bild ♡

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  2. Mir gefallen vor allem Hochformat und tatsächlich hier besonders auch das „langweilige“ Quadrat. Vermutlich, weil das kräftigste Farbdetail des Bildes zu sehen ist?
    Deine zarten Wesen… Seepferdchen, Geckos oder Elfen… gefallen mir hingegen quer am besten. Schon verzwickt, was? Liebe Grüße, Birgit

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    1. Das finde ich gar nicht verzwickt. Ich kann mich in deine Auswahl gut hineinversetzen! Deine Begründungen finde ich auch einleuchtend. Und dieses Quadrat finde ich auch nicht langweilig. Oft sind Quadrate durch ihr Gleichmaß sogar besonders schön und lassen Vollkommenheit ahnen. Und dass du diese „zarten Wesen“ besonders im Querformat magst, dafür könnten wir genug Gründe finden, wenn wir sie denn brauchen. :) Danke, Birgit!

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  3. Bei Bildausschnitten wie hier fällt es mir nicht leicht, irgendwas zu bevorzugen. Am ehesten stimme ich tontoeppe zu. Jedenfalls ist die Wahl des Formats ein integraler Teil des Bildschaffens. Es drückt eine unterschiedliche innere Einstellung aus, denn: Der Mensch ist das „Maß der Dinge“ – auch beim Bildformat.

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    1. Okay! :)
      Mit dem Menschen als Maß aller Dinge hab ich so meine Probleme. Aber so wie du das für das Format deutest, dass die innere Einstellung des Künstlers sich im Format ausdrückt, stimme ich dir ja schon im Text zu. Hab herzlichen Dank für dein zündendes Gedankenfutter !

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  4. Wahrscheinlich ist es ja so, dass viele Betrachter das Format einfach als gegeben hinnehmen. Während man sich mit dem Inhalt des Bildes auseinandersetzt, ist das Format einfach da. [Zumindest, solange es nicht ein extremes Format ist. Wobei sich hier die Frage stellt: Ab wann wird ein Format als „extrem“ aufgefasst? Wann setzt ein „Öha!-Effekt“ ein?] Für mich ist es sogar bei dieser Auswahl so, dass ich keinen speziellen Format-Favoriten orten könnte. Jedes der Formate hat seinen ganz speziellen Charakter und seinen eigenen Reiz. Vor allem ist es ja auch so, dass man das Format weitgehend bis gänzlich ausblendet, sobald man beginnt, sich auf Details zu konzentrieren. Und zumindest ich verbringe relativ wenig Betrachtungszeit mit einer Gesamtschau – die meiste Zeit wandert der Blick von Einzelheit zu Einzelheit.

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    1. Hab lieben Dank für deine Eindrücke! Ja, ein außergewöhnliches Format kann auch zum „Lockvogel“ oder aber zur „Heuschrecke“ werden. Sonst konzentriert sich der Betrachter wohl eher auf den Inhalt oder die Details des Bildes und vergisst dabei das Format. ich glaube trotzdem, dass das Format auch so eine oft unbewusste Wirkung erzielt.Interessant ist es , bewusst mal ein Quadrat anzuschaun, ob es nicht eher zur Gesamtschau einlädt. Bilder, die mich faszinieren, versuche ich in einer Art Gesamtschau zu erfassen, lasse sie einfach wirken, aber ich lasse auch den Blick wandern- wie auf einem Weg der Bilderwelt oder eben von Detail zu Detail. :)

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      1. Ja, selbst wenn man sich sehr auf Details konzentriert, wirkt ja das Gesamtbild (und damit auch das Format) immer irgendwie mit. Das Bild hat ja eine bestimmte physische Präsenz, bei der auch das Format eine Rolle spielt.
        Übrigens gehe ich mal davon aus, dass das Format auch bereits das entstehende Bild beeinflusst. Meist ist es ja wohl nicht so, dass jemand ein fixfertiges Bild im Kopf hat und das dann malerisch oder zeichnerisch möglichst exakt umsetzt. Die Regel wird eher sein, dass jemand sich mit einer mehr oder weniger konkreten Vorstellung an die Arbeit macht, vor diesem Hintergrund das Format wählt, und im weiteren kreativen Prozess die anfängliche Vorstellung unter Umständen tiefgreifend verändert. Das Format aber bleibt und wird bestimmt auch den Prozess irgendwie beeinflussen.
        Das Quadrat dürfte die Gesamtschau zumindest begünstigen, weil es irgendwie kompakter und übersichtlicher ist. Die Gesamtschau ist allerdings ohnehin ein gewisses Mysterium. Oft faszinieren einen Bilder ja auf den ersten Blick, also bevor man überhaupt irgendwelcher Einzelheiten gewahr wird. Aber was, genau, nehmen wir auf diesen ersten Blick eigentlich wahr?

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        1. Hach, schön, wie dich das Format noch weiter beschäftigt! Da kann ich all deinen differenzierten Gedanken gut folgen und ihnen allen zustimmen!
          Und da die „Gesamtschau“ ja echt „ein gewisses Mysterium“ ist, brauchen wir auch nicht versuchen, deine letzte Frage zu beantworten. Dass dieses Phänomen der „Gesamtschau“ immer wieder in unserem Leben vorkommt, dadurch auch gestärkt wird, egal ob nur auf einen oder sogar den ersten Blick oder durch ein langes Versenken in den Augen-Blick, es ist uns einfach gegeben, mehr oder weniger: wir können „alles“ in einem Moment „erfassen“. 🌈

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          1. Ja, wenn man erst damit beginnt, sich mit dem Format auseinanderzusetzen, ergeben sich faszinierende Aspekte.
            Das Fragezeichen der Gesamtschau darf getrost stehen bleiben. Beim Versuch eine Antwort zu finden würde man sich eh nur in Einzelheiten verlieren. ;)

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    1. Ja, auch so ist das gut vorstellbar für mich. Beim ersten kommt damit die Weite mehr zum Ausdruck, beim zweiten für mich eher eine Zeitlosigkeit und Ruhe, die guttun. Danke, Andrea!
      ♡lich Petra

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