(Ich füge diesen Beitrag meinem Projekt Einfach magisch/Simply magic* hinzu, das dem Komponisten Johann Johannson (1969-2018) gewidmet ist /I’m adding this post to my project Einfach magisch/Simply magic* dedicated to the composer Johann Johannson(1969-2018))
Ihr wisst schon noch, dass Orpheus in die Unterwelt geht um seine verstorbene Frau Eurydike wieder von dort herauszuholen? In den meisten Überlieferungen gelingt das aber nicht, weil er sich nicht an das Verbot der Götter hält, sich nicht nach ihr umzudrehen. Johann Johannsson hält sich aber an die seltene Version, dass der Künstler und betörende Musikant es noch einmal versucht und nun gelingt es den beiden, die Unterwelt zu verlassen, mal nebeneinander, mal führt er, mal sie . Na, wenn das nicht ein imaginärer Schachzug eines wagemutigen Künstlers ist!
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You remember that Orpheus goes into the underworld to bring back his wife Eurydice? Normally the lore hasn’t got a happy end because Eurydice has to go back again. The reason mostly: Orpheus has promised the gods not to look back to her, but he does. Johann Johannsson chooses the rare version that Orpheus goes back again and now both leave the underworld together. (see the text below)

Wir haben bei Johann Johannsson immer wieder im Dunkeln auch das Licht gespürt: hier nun in dem letzten Musikstück werden Liebe und Kunst in einer Hymne lichtvoll gefeiert. Aber in der Mitte in Teil 8 kündigt die heitere Melodie, die ich immer mitgeträllert habe (mein absoluter Ohrenwurm) „By The Roes, And By The Hinds Of The Field!“ den glücklichen „Ausweg“ schon an. Der Titel stammt aus dem Hohelied der Bibel.:
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We’ve felt light in the darkness in Johann Johannsson’s work: Here love and art are celebrated in a hymn at the end of Orphée. But in the middle of it there is a foreboding serene tune „By The Roes, And By The Hinds Of The Field!“, which has its title fom the Song of Songs from the bible.
Und dann zum krönenden Schluss also diese Hymne, zu der ihr die folgenden Bilder anschaun könnt: Mit folgendem Text:/ And then at last, the hymn : you can see its text here and follow the slides listening to it:
His ghost goes underground, revisits all the places
he had seen before and, searching among the blessed,
finds Eurydice and clasps her in his eager arms;
here now they walk together, side by side,
sometimes he follows her, sometimes he goes ahead,
for Orpheus can now safely look back at his Eurydice
Beiträge dieser Reihe/Posts of this series:
Inspiration Orphée 1* Orphée 1 digital*
Einfach magisch/Simply magic* Inspiration Orphée 2*
Liebe und Kunst in einer Hymne lichtvoll gefeiert und das Licht erspüren…. Schön, wie du das umsetzen kannst
LG Andrea
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😊
Danke für die schöne Rückmeldung, liebe Andrea! LG Petra
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Ganz wunderbar in Bildern und der Musik.
LG Ariana
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Das lese ich gerne! Danke, Ariana! Liebe Grüße zurück, Petra
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Ja, das ist eine zuversichtliche Melodie, die da in der Mitte des Werks auftaucht. Auch wenn die „klangsprachliche Verwandtschaft“ zu anderen Teilen des Werks gewahrt bleibt, so ist hier doch alles deutlich leichter, heller und bewegter. Besonders vielsagend ist die Schlusshymne. Sie kommt ohne große Gesten aus. Kein Triumphmarsch. Keine Jubelgesänge. Sehr lichtvoll. Aber mit einem Licht, das von innen nach außen strömt – wie ein goldener Quell. Und hier geht es nahtlos über zu deinem Bild. Auch hier finden wir diese lichtvoll-feierliche Stimmung. Was hier aber – eigentlich noch stärker als in der Musik – auch zum Ausdruck kommt, ist die Transformation, die hier mitschwingt. Es ist nicht einfach „alles wieder gut“ in dem Sinne, dass alles „wie zuvor“ wäre. Eine neue Ebene des Seins und der Beziehung wurde erreicht, deren Tragweite spürbar ist und sich doch letztlich nicht ermessen lässt. Dazu passt dann auch das Titelbild – dieser Pfad der Transformation. Die hellen Farben sind zwar gedämpft – aber haben auch die dunklen Anteile eine leichte und lichte Qualität. Das „Werk“ ist noch nicht vollbracht – aber es herrscht Zuversicht.
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Lieber Random, da bekomme ich wieder einen reichhaltige, bereichernde Rückmeldung von dir! Hab lieben Dank! Es tut sehr gut wenn so intensiv darauf eingegangen wird!
Ja, die positiven, lichtvollen Energien klingen auch in anderen Stücken bereits an und ich könnte hier in Titeln und Stücken noch einiges anführen, das wie lichtvolle Andeutungen immer wieder nicht ganz offensichtlich oder gar dunkel verpackt erscheint. Aber das wäre hier zu lang. Ja, dieses Licht von innen nach außen, diese lichtvolle Feierlichkeit ohne Trommel-und Paukenschlag und die Transformation, die überall „mitschwingt“. Allein dass der „Coup“ geglückt ist und dass Orpheus auf dem Pfad mal anführt, mal Euridike , mal beide zusammengeführt , ist eine Transformation vom Feinsten. :) Das hätte ich noch gerne gerade in der Diashow herausgearbeitet, aber dafür blieb keine Zeit. Timing eben wegen „Alltag“. Deinen toller Beitrag dazu werde ich mir später anschaun, weil ich es jetzt eilig habe. Hab’s gut derweil!
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🌞
Ja, das deckt sich auch mit dem, was Jóhann Jóhannsson über die melancholische Stimmung äußert. Dass es eben keine „Trostlosigkeitstrunkenheit“ ist, sondern eine spezielle Qualität von Licht und Schatten. Fast wie an einem strahlenden Sonnentag im Wald.
Ich denke, dass in dieser Serie fürs Erste genug Hinweise und Anregungen vorhanden sind, um individuell auf eigene Spurensuche zu gehen (die ja auch wieder zurück zu den Bildern führen mag).
Auch dir einen guten Tag. 🙂
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😊Fast wie an einem strahlenden Sonnentag im Wald, das ist ein prima Bild !!!!
Ja, eine eigene Spurensuche, wenn sie stattfindet, senkt sie sich auch besser ein als Anregungen oder gar Vorgekautes.
Lieben Dank, Random! 😊
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Ich mag bei deinen Bildern sehr, wie sie sich mit der Zeit aufhellen, ja, zu leuchten beginnen, dies spiegelt aus meiner Sicht gut die Seelenzustände wieder, die Orpheus durchlauffen haben muss, als er erst allein in den Hades hinein geht, dann mit Eurydike ihn zusammen verlässt –
ich wusste gar nicht, dass es eine „Happy-End-Variante“ gibt, ich kannte nur die nicht so gut für ihn ausging.
herzliche Grüße, Ulli
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Hab herzlichen Dank! Schön das von dir zu hören! Ja, diese Happy-End Variante ist ja auch ziemlich unbekannt. Ich habe sie auch erst kürzlich entdeckt. Herzlich, Petra
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Ein Genuss für Aug und Ohr. Das erste Bild , trotz kräftigen Farben, wirkt zart und beschützend und lässt glauben… wunderbar. Liebe Grüße. Priska
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Liebe Prisca, da schickst du mir ja einen ganz bezaubernden Kommentar! Ich danke dir von Herzen! Liebe Grüße zurück, Petra
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Wieder kann ich „nur“ etwas zu deinen Bildern und deinem Text sagen, denn die Musik höre ich jetzt nicht. Ich brauche sie auch nicht, um zu sehen: eine dunkle Höhle, aus der ein Paar an einen hellen Tag tritt. Die Wand, in die die Höhle eingelassen ist, schimmert in Gold- und Blautönen, komplementär auch die, wie das männliche und weibliche Prinzip. Mal führt das eine, mal das andere.
Die Höhle selbst wirkt auf mich wie das weibliche Geschlechtsorgan, aus dem das, was sich sterbend hineinversenkte – der Same – als Lebendiges hervortritt, Des Menschen Sohn, Animus, wird geboren, und er hat seine Seele, Anima, dabei, zusammen sind sie ganz.
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Oha, was für interessante Assoziationen und Gedankenfutter! Herzlichen Dank, Gerda!
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