Summary below
(Schon im letzten Beitrag Draußen hinter dem Deich schrieb ich über unsere diesjährige Mönreise)
Eines Morgens war das Meer von unserem Haus nicht mehr zu sehen. Stattdessen zeigten sich dicke Nebelschwaden. Die Konturen eines Fasans und die Ohren eines Hasen sah man gerade noch im Nebelweiß über dem Deich.
Und so sah’s am Meer aus:
Der Nebel hing 3 Tage lang über dem Meer. Manchmal näherte er sich so rasch und wickelte alles so schnell ein, dass es auch Angst machte; denn so viel wusste ich ja gar nicht darüber, ob er gefährlich werden könnte. Einmal , als 2 Jogger aus dem Nebel angekeucht kamen und, wie mir schien, ganz erleichtert das nebelfreiere Gebiet erreichten, bin ich dann doch bald lieber wieder zurückgegangen. Gott sei Dank zeigte sich als Orientierungspunkt immer der Giebel unseres Hauses über dem Deich. Er hätte ja auch verschwinden können. Trotzdem, ich staunte nicht schlecht, als ich einmal einen Mann mitten im Nebelmeer angeln sah!:
Was für eine Erleichterung, als der entmutigende Wetterbericht für die nächsten Tage „aufklärte“ und die Sonne wieder rauskam. Hier könnt Ihr sehen, welche andere Stimmung da aufkommt:
All das erinnerte mich auch an die „urige“ Stimmung meines Triptychons „Urmeer“, das ich 2008 nach einer Berliner Fotoausstellung in der Neuen Nationalgalerie von Hiroshi Sugimoto gezeichnet hatte. Er war durch die ganze Welt gereist, um Fotos vom Meer zu machen, wie es einmal ursprünglich ohne Menschen und Tiere war .
Tripychon URMEER ©️ Petra Pawlofsky, Kreide, je 20×30, 2008
Summary
(In my latest post Draußen hinter dem Deich/ Outside beyond the dike I’ve already written about our stay on the Danish island Mön this spring)
We had some foggy days there. We couldn’t see the sea from our house any longer. The fog approached quickly. It was unbelievable for me to see a fishing man in the sea in the midst of the fog. Good to see the dike with our roof. So I knew where to leave again. After 3 days the sun came out again. What a difference if you compare the photos with the boat!!
All this reminded me of my triptychon „Urmeer“ (the original sea without animals and people), which I drew in 2008 after visiting a photo show by Hiroshi Sogimoto in Berlin.
Mystisch – fast schon gespenstisch
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Ja, so war das auch! Danke, Belana!
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Volle Zustimmung…
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Volle Zustimmung zurück! 😀
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smile along your way
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🙂
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Feine Atmosphäre 😊
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Ja, das hatte ich so noch gar nicht erlebt! Danke, Lu! 🐞
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Das glaube ich dir sofort: einmalige Stimmungen hast du eingefangen 🎵🎶🎵🎶🐦
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Ja, und sie wirken immer noch nach. 😊
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Verständlich!
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Schön! 🙂
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Solche Nebelstimmungen können ungemein reizvoll sein. Besonders, wenn der Nebel ständig in Bewegung ist und nicht „ewig“ hängen bleibt. 😊 Zwischendurch kann so ein beschränkter Horizont sehr wohltuend sein. 😉
Etwas ernüchtert habe ich im Text gelesen, dass da ein Angler abgebildet ist. Ich hatte mir schon vorgestellt, das sei ein Wünschelrutengänger, der sich mächtig freut, weil er mitten im Meer Wasser gefunden hat. 😀
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Ja, es war schon eigenartig faszinierend. Abgeschlossenheit und Weite in einem. 😊
Allerdings, wie schnell er zumachen konnte und die Frage, ob man dann auch gar nichts mehr sehen könnte, schwang schon auch mit.
Naja, er hatte ja auch nur Wasser an der Angel. 😀
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Wenn der Nebel so richtig dicht wird, kann das auch mal unbehaglich werden. So lange man sich auf gut sichtbaren und bekannten Pfaden befindet, ist das kaum ein Problem. Ansonsten kann es aber unter Umständen ganz schnell eins werden…
Vielleicht hatte es unter Wasser auch Nebel und die Fische haben den Köder gar nicht gesehen? 😉
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😀Hm, eigentlich eine gute Frage! Aber gibt’s unter Wasser überhaupt Nebel?? Also gefangen hat der Angler eine ganze Weile lang mal nichts. Vielleicht war er so benebelt, dass er gar keine Köder benutzte?
Den Eindruck der Unbehaglichkeit hatte ich bei den 2 Joggern: Einer kam zuerst, etwas später der andere und beide hielten richtig erleichtert an , atmeten durch und dann ging’s weiter. Da wurde es auch mir unbehaglich. War ich doch viel allein am Strand, weil mein Lebensgefährte sich kurz zuvor das Bein verletzt hatte und zwar nach Mön durfte, aber Ruhe verordnet bekommen hatte und einen riesigen „Moonboot“am Fuß.
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Einen Nebel im eigentlichen Sinn wird es unter Wasser zwar nicht geben – aber eine „benebelte“ Sicht ist aus verschiedenen Ursachen dennoch möglich.
Man kann sich im dichten Nebel locker total verirren (möglicherweise bewegt man sich auch die längste Zeit im Kreis, ohne es zu bemerken) oder, je nach Terrain, auch abstürzen. Vorsicht ist angebracht.
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Lieben Dank, Random! 🙂
Ja, ich habe bisher den Nebel immer von Zivilisation eingerahmt oder in Begleitung erlebt. Meine Sicht war vor allem romantisch! Ich erinnerte mich an ein Gedicht mit „Wie schön im Nebel zu wandern“. Ich hab’s bisher nicht gefunden. Oder hab ich’s einfach aus Hesses Gedicht gemacht?:
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
(Herrmann Hesse)
Jetzt habe ich auch das Bedrohliche erlebt.
Ich werde aber noch mal nachschaun, ob es nicht doch ein Gedicht mit“Wie schön im Nebel zu wandern“ gibt. Habe ich davon doch noch andere Zeilen im Kopf…Dann schreib ich’s noch mal. Liebe Grüße, Petra
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Wie die See hat auch der Nebel viele Gesichter. Und einige davon schätze ich sehr. Beispielsweise mag ich es sehr, wie im Nebel die Flut der Sinneseindrücke reduziert wird. Primär natürlich optisch – aber auch akustisch wirkt der Nebel dämpfend.
Das Gedicht von Hermann Hesse zeigt wieder ein ganz anderes, minder erfreuliches Gesicht (ob man es nun eher metaphorisch auffassen will, oder nicht).
Mit einem herzlichen Abendgruß 🐻
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Ja, der Nebel hat schon etwas Faszinierendes mit all seinen Facetten. Das konnte ich auch noch mal spüren, als ich das vermeintliche Gedicht gesucht und nicht gefunden habe. Es gibt so viele verschiedene Aspekte und er ruft unendlich viele Stimmungen hervor! Von der Melancholie des Vergehens bis zur freudigen Erwartung:
Frühe
Im Osten grauts, der Nebel fällt,
Wer weiß, wie bald sichs rühret!
Doch schwer im Schlaf noch ruht die Welt,
Von allem nichts verspüret.
Nur eine frühe Lerche steigt,
Es hat ihr was geträumet
Vom Lichte, wenn noch alles schweigt,
Das kaum die Höhen säumet.
(https://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9611/35)
Eichendorff
Hab einen guten Tag! 🐻
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